Behandlungsmöglichkeiten für Magenkrebs

Informieren Sie sich über die aktuellen Behandlungsmöglichkeiten für Magenkrebs und finden Sie heraus, welche Therapieoptionen Ihnen zur Verfügung stehen. Von chirurgischen Eingriffen über Chemotherapie bis hin zu modernen zielgerichteten Therapien – entdecken Sie die vielfältigen Wege, die Ihnen helfen können, diese Krankheit zu bekämpfen und Ihre Lebensqualität zu verbessern.

 

Behandlung

Die Behandlung von Magenkrebs umfasst verschiedene Ansätze, abhängig vom Stadium und der Ausdehnung der Erkrankung. Therapien können eine Kombination aus Operation, Chemotherapie, Strahlentherapie, sowiezielgerichteten und immunonkologischen Medikamenten umfassen.1-7 In frühen Stadien wird oft eine Operation zur Entfernung des Tumors durchgeführt. Fortgeschrittenere Krebsformen erfordern möglicherweise eine umfassendere Behandlung, die auf die Zerstörung von Krebszellen zielt. Die Behandlung wird individuell angepasst, um die besten Ergebnisse zu erzielen und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.

 

In die Behandlungsplanung und Therapie von Magenkrebs sind verschiedene medizinische Fachrichtungen involviert.1 Dazu gehören unter anderem Spezialisten aus Chirurgie, Onkologie, Strahlentherapie, Radiologie und Pathologie. Gemeinsam wird die bestmögliche Therapie besprochen.

Die Behandlung richtet sich nach dem Krankheitsstadium, dem Krebstyp, gewissen anderen Merkmalen (Biomarker) der Krebszellen und dem allgemeinen Gesundheitszustand der Betroffenen.1

In der Regel wird Ihre Onkologin/Ihr Onkologe die Behandlung koordinieren und die nächsten Schritte mit Ihnen besprechen.

Chirurgischer Eingriff

Ziel einer Operation ist es, den Krebs komplett zu entfernen - das gelingt aber nur im Frühstadium. Zusätzlich kann versucht werden, möglichst viel Tumorgewebe zu entfernen und die Passage von Speisebrei sicherzustellen.1

Die Operation selbst beschränkt sich in vielen Fällen nicht nur auf den Magen. 1 Wenn die diagnostischen Abklärungen ergeben, dass sich Krebszellen auch in die Lymphknoten ausgebreitet haben, dann werden diese im Rahmen der Operation ebenfalls entfernt.

Chemotherapie

Bei einer Chemotherapie werden sehr starke Medikamente gegeben, die vor allem die Krebszellen schädigen sollen. Meist kommt es zu Nebenwirkungen, weil auch gesunde Zellen von den Medikamenten angegriffen werden.2

Den besten Zeitpunkt für den Einsatz der Chemotherapie und die Art der verwendeten Medikamente wird die Onkologin/der Onkologe mit Ihnen besprechen.

Strahlentherapie

Die Strahlentherapie (Radiotherapie) ist eine Behandlung, bei der hohe Strahlendosen eingesetzt werden, um Krebszellen abzutöten und Tumore zu verkleinern.3 In niedrigeren Dosen wird die Strahlung zum Beispiel auch bei normalen Röntgenaufnahmen verwendet. In hohen Dosen tötet die Strahlentherapie Krebszellen ab oder verlangsamt ihr Wachstum, indem deren Erbsubstanz beschädigt wird. Dadurch können sie sich nicht mehr weiter vermehren oder sterben ab.

Bei Magenkrebs kann unter bestimmten Umständen die Strahlentherapie nach einer Operation in Kombination mit einer Chemotherapie eingesetzt werden (Chemoradiotherapie).1

Zielgerichtete Therapien

Neben der Chemotherapie, die alle Zellen im Körper angreift, gibt es auch neuere Medikamente, die vor allem die Krebszellen angreifen sollen. Sie nutzen die Tatsache aus, dass Krebszellen sich manchmal von gesunden Zellen so eindeutig unterscheiden, dass man dieses besondere Merkmal eines Tumors für die Behandlung ausnutzen kann. In diesen Fällen besteht z. B. die Möglichkeit, den Tumor mit einem speziellen Medikament anzugreifen, das auch bei manchen Formen von Brustkrebs eingesetzt wird: HER2-Therapie.1

Immunonkologie

Viele Krebsarten werden vom Körper als 'fremd' erkannt und lösen eine Immunabwehr aus - so ähnlich wie Bakterien oder Viren zu einer Abwehrreaktion des Körpers führen. Es gibt immuntherapeutische Medikamente (Checkpoint-Inhibitoren), die den Körper dabei unterstützen, Tumorzellen mit seiner Immunabwehr in Schach zu halten.

Checkpoint-Inhibitoren

Als einer der wichtigsten Ansätze der aktuellen Immunonkologie gilt die Beeinflussung von Schlüsselstellen des Immunsystems, den sogenannten Immun-Checkpoints. Immun-Checkpoint-Inhibitoren richten sich gegen ein bestimmtes Schlüsselmolekül, das normalerweise die Aktivierung von bestimmten Immunzellen einschränkt und den Körper so vor einer übermäßigen Immunreaktion schützen kann. Diese natürliche Inaktivierung ist bei gesunden Menschen sinnvoll, damit die Immunzellen kein gesundes Gewebe angreifen. Durch die therapeutische Blockade dieser Schlüsselmoleküle wird das Immunsystem wieder aktiviert und eine länger andauernde, verstärkte Immunreaktion gegen die Tumorzellen ermöglicht.4 Der immunonkologische Therapieansatz der Immun-Checkpoint-Blockade zielt somit in erster Linie auf eine Reaktivierung des Immunsystems ab, nicht auf den Tumor selbst.5, 6

Die Blockade des Immun-Checkpoints CTLA-4 gilt seit 2011 als eine der ersten praktisch umgesetzten immunonkologischen Therapiestrategien.

Ein weiterer Signalweg, den Krebszellen benutzen, um der Kontrolle des Immunsystems zu entkommen, ist der sogenannte PD-1-Pathway (Programmed Death 1). Durch PD-1-Hemmer werden Immunzellen wieder aktiviert, die zuvor durch den Tumor gehemmt wurden. Diese aktivierten Immunzellen vermehren sich und können Tumorzellen zerstören.7 Dies kann zu einem Rückgang von Tumorzellen führen.

 

Image Checkpoint-Inhibitoren

 

 

 

Weitere Informationen

 

 

 

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Referenzen:

  1.  Lordick F et al. Gastric cancer: ESMO Clinical Practice Guidelines for diagnosis, treatment and follow-up. Ann Oncol 2022;33(10):1005-1020
  2. Mayo Clinic: Chemotherapy. Verfügbar unter: https://www.mayoclinic.org/tests-procedures/chemotherapy/about/pac-20385033. Zuletzt aufgerufen am 19.4.2024.
  3. NIH National Cancer Institute. Radiation Therapy to Treat Cancer. Verfügbar unter: https://www.cancer.gov/about-cancer/treatment/types/radiation-therapy. Zuletzt aufgerufen am 19.4.2024..
  4. Krebsinformationsdienst. Checkpoint-Inhibitoren: wenn das Immunsystem Krebs bekämpft. 7. Dezember 2015. Verfügbar unter: https://www.krebsinformationsdienst.de/fachkreise/nachrichten/2015/fk7-pd1-hemmer-bei-krebspatienten.php. Zuletzt aufgerufen am 19.4.2024.
  5. Krebsinformationsdienst. Immuntherapie gegen Krebs: Impfungen, Antikörper, neue Wirkstoffe. 1. August 2017.Verfügbar unter: https://www.krebsinformationsdienst.de/behandlung/impfen-gegen-krebs.php#inhalt3. Zuletzt aufgerufen am 19.4.202..
  6. Deutsche Krebsgesellschaft e.V. Immunonkologie: mit dem Immunsystem des Krebs bekämpfen. Verfügbar unter: https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/basis-informationen-krebs-allgemeine-informationen/immunonkologie-mit-dem-immunsys.html Zuletzt aufgerufen am 19.4.2024.
  7. Schadendorf D, Jäger D. Immunonkologie «Coming of Age» - die nächste Generation der Immun-Checkpoint-Inhibitoren. Oncol Res Treat (2014) 37 (Suppl. 4): 6–9.

 

 

 

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